Wann es genau begann, weiß eigentlich niemand mehr so ganz genau. Viele Überlieferungen über die Anfänge des Fußballs reichen zurück bis ins 3. Jahrhundert vor Christus. In diesem Jahrhundert wurde in China bereits ein Ballspiel, das stark an Fußball erinnerte, eingeführt. Um 600 nach Christus entwickelte sich dieses Ballspiel in China zu einem echten Nationalsport, bei dem es sogar eine Profiliga gegeben haben soll. Der erste luftgefüllte Ball wurde erfunden und die ersten Fußballregeln über Tore, Spielführer und Torhüter festgeschrieben. In China geriet der einstige Nationalsport allerdings plötzlich völlig in Vergessenheit und verschwand ebenso schnell wie er aufgekommen war aus dem Leben der Bevölkerung.
Als Mutterland des modernen Fußball-Spiels gilt allerdings England. Im 15. Jahrhundert spielten in England Dörfer gegeneinander Fußball, indem versucht wurde, den Ball durch das gegnerische Stadttor zu befördern. Regeln gab es zu dieser Zeit kaum und das „Spielfeld“ war manchmal kilometerlang, weil die Dörfer nicht immer eng beieinander lagen. In diesen Zeiten ging es recht brutal zu und deshalb wurde das „Spiel“ mehrfach verboten. Mit der industriellen Revolution verlor Fußball wieder einmal seine Bedeutung. Doch ein Spiel wie Fußball kann nie wirklich „tot“ sein.
An englischen Universitäten und Privatschulen hatte der Fußball schnell eine neue Nische gefunden. Allerdings waren die Regeln des Spiels in dieser Zeit alles andere als einheitlich. Daher konnten die Fußballmannschaften verschiedener Eliteschulen zunächst selten gegeneinander antreten. 1863 kam die Wende für den Fußball-Sport, als in London die Football Association (FA) gegründet wurde. Nun wurde ein umfangreiches Regelwerk für Fußballspiele entwickelt. Ob Eckball, Freistoß, Spielerzahl oder Abseitsregel – die FA brachte die Grundlage für die heute im modernen Fußball angewendeten Regeln auf den Weg. Doch der Weg zum weltweiten Volkssport war noch ein recht langer.
Auf dem europäischen Kontinent konnte sich Fußball zunächst in der Schweiz durchsetzen. 1860 brachten englische Schüler den Fußball mit an die dortigen Privatschulen. Nun war der Weg frei, damit sich der Fußball erst einmal in die umliegenden Länder ausbreiten konnte. 1865 fand das erste offizielle Fußballspiel auf deutschem Boden in Stuttgart statt.
Eine weltweite Bedeutung errang Fußball allerdings erst mit der Gründung des Weltverbands FIFA im Jahre 1904.
Von nun an bekamen internationale Fußballregeln ihre Gültigkeit und es wurden Länderspiele organisiert. 1930 wurde von der FIFA die erste Fußball-Weltmeisterschaft in Uruguay, an der 13 Mannschaften teilnahmen, ausgerichtet. Die UEFA schaltete sich als europäischer Fußballverband ab 1954 in die Geschehnisse rund um den Fußball ein. 1955/1956 richtete die UEFA den ersten Europapokal der Landesmeister, später bekannt als UEFA Champignons League, aus. 1960 kam der Europapokal der Nationen, der ab 1968 von der Europameisterschaft abgelöst wurde, hinzu.
Mit der Entwicklung des Fernsehens und der Massenmedien wurde Fußball einer breiten Masse zugänglich und entsprechend immer populärer. Bei der Qualifikation für die WM 2002 waren bereits 198 Nationalmannschaften gemeldet. 208 Länder sind im Weltfussball-Verband FIFA vertreten, dass sind mehr Nationen als bei den Vereinten Nationen. Und ein Ende des Siegeszugs von „König Fußball“ ist bei weitem nicht in Sicht.